Luigi Lucheni war ein italienischer Anarchist, der Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt wurde. Er wurde am 22. April 1873 in der italienischen Stadt Ponte Tresa geboren und starb am 19. Oktober 1910 in Genf, Schweiz.
Lucheni wurde vor allem durch das Attentat auf die österreichische Kaiserin Elisabeth in Genf am 10. September 1898 bekannt. Er stach die Kaiserin mit einer Feile in den Brustkorb, was zu ihrer schweren Verletzung führte. Elisabeth verstarb jedoch kurze Zeit später aufgrund dieser Verletzung. Lucheni verhaftete sich anschließend und wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Obwohl das Attentat auf Elisabeth sein bekanntestes Verbrechen war, hatte Lucheni bereits zuvor mehrere Leichtsinnsdelikte begangen und legte während seiner Verhöre offen anarchistische Ansichten an den Tag. Er betrachtete das Attentat als politische Tat, um gegen die damals herrschenden Machtstrukturen zu protestieren.
Im Gefängnis schrieb Lucheni seine Memoiren und führte eine umfangreiche Korrespondenz. Er galt als einer der bekanntesten und hartnäckigsten Gefangenen in den Schweizerischen Strafanstalten. Am 19. Oktober 1910 beging er Selbstmord durch Erhängen in seiner Gefängniszelle.
Luigi Lucheni bleibt bis heute eine umstrittene Figur, da seine Tat widersprüchliche Reaktionen hervorrief. Während einige ihn als unbedeutenden Einzelgänger betrachten, der das Attentat aus persönlicher Frustration begangen hatte, sehen andere ihn als Symbol für den aufkommenden Anarchismus und politischen Aktivismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
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